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AutorenbildAntonia Buchmann

Golden Twenties feat. Bahnhofsfest

Aktualisiert: 1. Juni 2023

Es könnte glatt ein Style Shooting sein...war es aber nicht. Die Hochzeit von Christina und Felix schenkte uns so einige "The-Great-Gatsby"-Momente ganz im Stil der goldenen 20er Jahre. Die Beiden haben ihr Motto so richtig gelebt von vorn bis hinten. Wir nehmen euch mit auf eine kleine Zeitreise, scheinbar nur zurück zum 6. Mai, doch eigentlich in eine Epoche vor fast exakt 100 Jahren.

Hochzeitspaar am Nordhäuser Bahnhof

Solch' eine Hochzeit bedarf einer besonderen Planung, eines Konzepts. An diesem Tag ist so viel passiert, was auf die Minute genau funktionieren musste. Und das hat es. Doch ohne Unterstützung - fast nicht machbar. Wir erleben so viele Paare, die eine Woche vor dem großen Tag nur am schleppen und schwitzen sind, weil sie einfach alles selbst machen. Das tut uns manchmal im Herzen weh. Doch hier musste sich unser Paar um nahezu nichts kümmern. Denn unterstützt wurden sie von Ulla Otto und Ihrem Team. Als Hochzeitsplanerin und auch Dekorateurin begleitete sie unser Paar schon seit der ersten Idee und setzte dem Ganzen am Tag der Hochzeit die Krone auf.


Je näher die Hochzeit rückte, umso nervöser werden natürlich alle. 14.25 Uhr passiert das, 14.35 passiert jenes. Ullas Zeitplan glich einer Stechuhr. Normalerweise ist so etwas für uns immer eine kleine Red Flag, denn auf einer reell ablaufenden Hochzeit passieren immer unerwartete Dinge und so sollte es auch hier sein. Wir empfehlen daher immer zeitliche Puffer, damit weder Stress noch Enttäuschung aufkommt. Das lässt sich nämlich nicht retuschieren.


In den Tag starteten wir vorerst entspannt mit dem Getting Ready von Christina und Felix. Für uns auf jeden Fall auch mit das liebste Chapter einer Hochzeit. Langsam steigt die Aufregung und wir sind live dabei. Trotzdem ist alles noch entspannt, es herrscht noch wenig Zeitdruck. Die Anwesenheit von Trauzeugen, Freundinnen, Eltern machen diesen Start in diesen ganz besonderen Tag so unvergesslich. "Hä, warum sollte es Bilder geben, auf denen ich mich anziehe?" Aber es geht nicht darum, dass wir fotografieren, wie sich jemand den Hosenstall zumacht, sondern um das Anstoßen mit der Friseurin und das Albern mit den Jungs. Oder, wie in diesem Fall, um die nassen Augen, der Mamas, wenn sie bei den Knöpfen des Kleides oder der Manschette helfen.

Die freie Trauung fand in der Traditionsbrennerei statt und war ... EINMALIG!

Also Leute: Sucht euch tolle Redner:Innen oder begabte Verwandte und Freunde, die eurer Trauzeremonie Leben einhauchen. Und die eure Zeremonie auch zu EURER Zeremonie machen. Standesamt muss zwar sein, aber dieser Akt ist nur für Deutschland gedacht. Lasst euch weder den Termin noch eure Traurede noch die Anzahl eurer Gäste vom Amt vorgeben, sondern löst es einfach von einander. Der eigentlich Wert, dass sind doch eure Emotionen zu demjenigen, der spricht, zu dem, was diejenige sagt, zu dem Ort, wo ihr euch befindet, und zu dem Tag, an dem ihr euch euer Versprechen gebt. Diese Trauung war einfach voller Emotionen, voller Individualität!

Danach ging der Spaß richtig los! Nach kurzem Empfang im Hof der Brennerei ging es mit einer der historischen Straßenbahnen Nordhausens, dem Oldtimer-Triebwagen 40, in Richtung Nordhäuser Bahnhof. Ziel: der Nordhäuser Fürstenhof. Dort sollte den Rest des Tages gefeiert werden. Die gesamte in die Mode der 20er Jahre gedresste Gesellschaft stieg also in diese alte gelbe Bahn und war im Begriff, das erstmalig stattfindende Nordhäuser Bahnhofsfest zu sprengen!

Und da wurde es hektisch. Wenn man als Fotografenteam zu zweit ist, kann man sich zwar easy aufteilen, doch fehlerhafte Abfahrtszeiten und sich plötzlich ändernde Fahrtrouten machten auch unserer Organisation untereinander zu schaffen. Nach einem Sprint durch die Menschenmassen am Bahnhof, konnten wir gemeinsam das Ankommen der klingelnden Bahn direkt vor dem Fürstenhof und zwischen den Leuten für Christina und Felix festhalten.


Es war eine Stimmung, die nicht zu beschreiben ist. Die vorbeirauschende Menge blieb plötzlich stehen, bildete eine Traube und begann zu jubeln, zu klatschen - Christina und Felix mittendrin. Das Schalmeienorchester Artern spielte eben noch "Just can't get enough" von Depeche Mode und stimmte dann "Hallelujah" an. Glückwünsche und Blüten flogen durch die Luft, in den Händen der Hochzeitsgesellschaft glitzerte kühler Sekt in der warmen Maisonne. Was für ein Empfang!

Das, was Style Shootings so besonders macht, ist dass einfach alles zusammen passt. Alles folgt einem Konzept. Dieses Gefühl hatten wir auch hier, nur dass es sich um eine in Echtzeit ablaufende Hochzeit handelte. Und für diese Themenhochzeit konnte es keine andere Wahl geben, als das Charlies und den Nordhäuser Fürstenhof.

Zum Schluss nehmen wir euch noch mit zum Paarshooting mit Christina und Felix. Wie auch viele andere Paaren, die sich für uns entscheiden, war ihnen besonders wichtig, einfach authentisch sein zu können. Ohne Kitsch und ohne Posing. Genauso stellen wir uns unsere Arbeit vor und genauso verlief auch das Shooting an diesem frühen Maiabend. Wir starteten auf dem Abrissgelände direkt neben dem Fürstenhof. Diese Lost Place Magie passte einfach so gut in das Zeitreisegefühl des gesamten Tages. Wunderschöne Bilder sind außerdem anschließend total spontan am Bahnhof und dem umliegenden Gelände entstanden. Aber seht einfach selbst. Alles in Allem - ein unvergesslicher Tag, versüßt von vielen Zufällen.


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